FAQ

Bestimmte Fragen rund um das Thema Gitarrenunterricht tauchen immer wieder auf. Hier finden Sie einerseits meine ganz persönlichen Meinungen, aber auch allgemeingültige Informationen z.B. zum Instrumentenkauf oder Schulwesen. Die Liste wird in unregelmäßigen Abständen erweitert. Sollten Ihnen bestimmte Fragen oder Antworten fehlen, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Die reguläre Unterrichtszeit ist Montag bis Freitag von 10:00 bis 20:00. An Feiertagen sowie innerhalb der bayerischen Schulferien findet kein Unterricht statt (Ausnahme: angefallene Nachholtermine).

Auf diese Frage erhält man von 10 Lehrern 10 verschiedene Antworten. Manche von ihnen nehmen bereits Kinder im Vorschulalter unter ihre Fittiche, andere lehnen Kinder unter 12 Jahren kategorisch ab. Die Beweggründe für die jeweilige Auffassung können durchaus unterschiedlich sein. Der eine möchte vielleicht um jeden Preis so viel Geld wie möglich verdienen, der andere empfindet junge Kinder womöglich als „unhandlich“ und dadurch anstrengend. Der eine ist optimistisch, dass man auch 5-jährigen in überschaubarer Zeit einiges beibringen kann, der andere empfiehlt einen späteren Einstieg und verweist auf die höhere Lerngeschwindigkeit bei älteren Kindern. All dies sind nur einige Faktoren, die dazu führen, dass die Antworten auf die gestellte Frage sehr unterschiedlich ausfallen können.

Was das Spiel auf der Akustikgitarre angeht, sehe ich den Einstieg ab ca. 8 Jahren bzw. ab der 3. Schulklasse als unkritisch. Jüngere Kinder muss man individuell bewerten. Sie sollten idealerweise bereits ein Schuljahr absolviert haben, mit dem Erledigen von Hausaufgaben vertraut sein und sich auf eine Sache konzentrieren können. Kinder unter 6 Jahren sind bei Musikschulangeboten wie „Musikalische Früherziehung“ oder „Instrumentenkarussell“ besser aufgehoben. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht auch Ausnahmen geben kann. Möchte ein fünfjähriges Kind unbedingt, quasi „mit aller Gewalt“, Gitarrespielen lernen, so sollte man das auch unterstützen. In diesem Fall ist eine Probestunde natürlich aufschlussreich. Anschließend gelangt man im Gespräch mit Kind und Eltern zu einer Entscheidung. Grundsätzlich sollte man jedoch bedenken: je höher das Eintrittsalter, desto höher die Lerngeschwindigkeit. Wozu ein sechsjähriges Kind ein Jahr braucht, das schafft ein achtjähriges in drei bis vier Monaten, ein zehnjähriges in ein bis zwei Monaten. Als Eltern, die den Unterricht finanzieren, gilt es also auch abzuwägen zwischen dem Wunsch des Kindes, ein Instrument zu erlernen und wirtschaftlicher Vernunft.

Etwas anders sieht die Sache bei der E-Gitarre aus. Der deutsche Musikschulverband empfiehlt hier den Beginn frühestens (!) ab der 5. Klasse. Meiner Erfahrung nach ist das noch zu früh. Auch wenn es kleinere E-Gitarren auf dem Markt gibt, sehe ich v.a. anatomische und dadurch spielpraktische Hindernisse. E-Gitarren sind in der Regel schlicht zu groß für Zehnjährige. Sind die körperlichen Voraussetzungen gegeben, kann man prinzipiell auch mit der E-Gitarre beginnen. Die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens bringt uns jedoch zum nächsten Punkt…

Auch hier wird man – je nach Qualifikation und Interessenlage des Lehrers – verschiedene Antworten erhalten. Ist die E-Gitarre ein eigenständiges Instrument oder einfach nur eine Gitarre, die man auf elektrischem Wege lauter machen kann? Wo liegen denn eigentlich die Unterschiede?

Meine persönliche Ansicht: ja, die vergleichsweise noch recht junge E-Gitarre hat eine eigene Spielkultur entwickelt. Die Möglichkeit, den Klang durch Übersteuern des Verstärkers zu verzerren und mit allerlei Effektgeräten zu verändern, führte sogar zu eigenständigen Musikstilen. Sämtliche Formen des Rock und Heavy Metal gäbe es ohne die E-Gitarre überhaupt nicht. Die Verwendung eines Plektrums (auch Pick genannt) in Verbindung mit dem verzerrten Sound eines Verstärkers brachte neue Spieltechniken hervor, die für einen Akustikgitarristen völlig irrelevant sind.

Auf der anderen Seite ist die E-Gitarre aber immer noch auch nur eine Gitarre. Die Standardstimmung der Saiten ist die gleiche, d.h. die Töne liegen an den selben Stellen. Die eine Hand drückt die Saiten, die andere schlägt sie an, usw. Nur Metal spielen kann man halt nicht auf einer Akustischen… Der Hauptgrund, warum Kinder E-Gitarre spielen wollen ist… *Trommelwirbel* …weil es „cool“ ist! Wie man es auch aus anderen Lebenslagen kennt, wollen Kinder immer alles haben, was ihnen gefällt. Dass man auch auf der E-Gitarre regelmäßig üben muss, um Fortschritte zu erzielen, spielt dann nur eine untergeordnete Rolle…

Und hier stellt sich auch schon gleich die Frage nach den Unterrichtsinhalten. Was bringt man einem Kind ohne musikalische Vorbildung bei, das zum ersten Mal eine E-Gitarre in der Hand hat? Highway to Hell von AC/DC? Ein paar Blues-Licks von Eric Clapton…? Oder vielleicht doch eher etwas in Richtung „Hänschen Klein“ und „Alle meine Entchen“? Womit anfangen? Wozu braucht man eine E-Gitarre (plus Verstärker, Kabel, Stromanschluss usw.), wenn man anfangs doch nur einfache Kindermelodien spielt, weil alles andere einfach noch viel zu schwierig ist?

Auch wenn es vielleicht weniger „cool“ ist, empfehle ich immer, auf der Akustikgitarre anzufangen. Diese gibt es in verschiedenen kindgerechten Größen zu erschwinglichen Preisen. E-Gitarren plus Verstärker sind in der Anschaffung deutlich teurer und letztlich auch unhandlicher. Man braucht Strom und muss immer auch einen Verstärker mit sich rumschleppen. Eine kleine Akustikgitarre ist dagegen schnell eingepackt, wenn das Kind in den Ferien zu Oma und Opa gebracht wird.

Außerdem ist es sinnvoll, dass Kinder einen sicheren Umgang mit Noten lernen. In den allgemeinbildenden Schulen kommt dieses Thema über ganz elementare Dinge meistens nicht hinaus. Vielleicht kommt Ihr Kind aber im weiteren Verlauf seines Lebens auf die Idee, ein völlig anderes Instrument lernen zu wollen. Dann hat es mit dem Erlernen der Notenschrift – ähnlich einer Fremdsprache – eine wichtige Grundlage erworben, die ihm niemand mehr nehmen kann. Selbstverständlich kann man auch auf der E-Gitarre nach Noten spielen, es ist aber eher unüblich. Hier geht es am Anfang v.a. um das Auswendiglernen und Einstudieren von Akkordgriffen und Tonleiterfingersätzen. Man spielt mehr aus dem Gedächtnis, d.h. die Herangehensweise ist eine völlig andere. Oder können Sie sich AC/DC mit Notenständern auf der Bühne vorstellen…?

Ein weiterer Aspekt ist die Klangerzeugung an sich: E-Gitarren haben ein indirekteres Spielgefühl, bedingt durch die minimale zeitliche Verzögerung, die entsteht, wenn eine Saite über den Tonabnehmer ein elektrisches Signal erzeugt, das über das Kabel zum Verstärker geführt wird, dort einige Schaltkreise durchläuft und schließlich über den Lautsprecher wiedergegeben wird. Eine Akustikgitarre auf dem Schoß ist dagegen ungleich direkter, jede Vibration unmittelbar spürbar. Gerade für Kinder, die mitten in ihrer sensomotorischen Entwicklung stehen, ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Stichwort Tonbildung! Wie alle erfahrenen Musiker wissen, kommt der Ton aus den Fingern. Das teuerste Equipment nützt nichts, wenn der Spieler nicht gelernt hat, den Ton mit seinen eigenen Händen zu formen: wie schlage ich die Saiten an, wie fest drücke ich die Saiten auf die Bünde? Ich halte es mit der Weisheit, dass man in der Regel nur dann einen guten Ton auf der E-Gitarre erzeugen kann, wenn man sich zuvor ausgiebig mit der Akustischen beschäftigt hat. Mancher E-Gitarrist mag das vielleicht anders sehen, ich bin jedoch davon überzeugt.

Halten wir also fest: eine Akustikgitarre ist aus verschiedenen Gründen geeigneter für den Einstieg ins Gitarrenspiel – das gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche. Was spricht dagegen, sich erst einmal ein solides Fundament auf der Akustischen anzueignen, bevor man sich der E-Gitarre zuwendet? Sollte aber trotz aller Gegenargumente weiterhin der Wunsch bestehen, von Null an mit der E-Gitarre zu beginnen, werde ich mich dem nicht in den Weg stellen.

Ich biete grundsätzlich nur Einzelunterricht an. Zahlreiche Erfahrungen in der Vergangenheit haben mich bereits vor einiger Zeit dazu veranlaßt, Gruppenunterricht kategorisch abzulehnen (Eine Ausnahme bilden die VHS-Kurse mit Gruppen von bis zu 8 Teilnehmern).

Allein schon aus Gründen der Planungssicherheit bin ich an Verträgen mit längeren Laufzeiten interessiert. Außerdem lernt man ein Instrument ja nicht innerhalb von ein paar Monaten, sondern geht von größeren Zeiträumen aus. Deshalb ist eine monatliche Zahlungsweise in dieser Branche üblich. Da an Feiertagen und während der schulischen Ferien des Freistaats Bayern kein Unterricht stattfindet, sollte man die Monatsbeiträge einfach als Abschlagszahlungen betrachten. D.h. das Honorar ist so kalkuliert, dass alle Ferien mit berücksichtigt werden. Oder anders ausgedrückt: wäre z.B. der August wegen der langen Sommerferien völlig honorarfrei, wären die übrigen Monate entsprechend teurer.

Grundsätzlich sind die Modalitäten aber völlig frei, also individuell verhandelbar. Sind Sie z.B. berufstätig und wissen, dass Sie in zwei Monaten nach Australien auswandern werden, möchten zuvor aber noch ein paar Unterrichtseinheiten machen, findet sich auch hier sicher eine für beide Parteien tragbare Lösung. Hierzu dient die kostenlose Kennenlernstunde, in der alle Details besprochen werden können.

Was Unterrichtsausfälle betrifft, gilt grundsätzlich: sagt der Lehrer ab, wird die Stunde nachgeholt – sagt der Schüler ab, besteht kein Anspruch auf einen Ersatztermin. Deshalb ist es wichtig, sich von Anfang an klar darüber zu werden, welche festen Unterrichtstermine auch über einen längeren Zeitraum möglich sind. Ein monatliches oder gar wöchentliches Wechseln der Termine ist im Grunde ausgeschlossen. Zu Beginn des Unterrichts wird ein fester wöchentlicher (oder 14-tägiger) Termin vereinbart, den beide Parteien auf unbestimmte Zeit einhalten sollten. Da sich gerade bei schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen immer wieder mal die Wochenpläne ändern (Nachmittagsunterricht, Sportvereine usw.), kann es aber auch gelegentlich (v.a. zum Schulbeginn im September) zu „Terminrochaden“ kommen. D.h. es werden – natürlich nur im gegenseitigen Einverständnis aller Beteiligten – die Unterrichtstermine einzelner Schüler getauscht. Ich versuche stets nach bestem Wissen und Gewissen allen Schülern geeignete Termine zu ermöglichen. Muss von Schülerseite eine Stunde kurzfristig abgesagt werden, verfällt diese in der Regel leider. Mein voller Terminkalender läßt spontane Ausweichtermine für gewöhnlich nicht zu. Sollte es häufiger zu Ausfällen kommen, bin ich aber auch kulant und bemühe mich um Kompensationen in Form von Doppelstunden oder Ersatzterminen innerhalb der Schulferien.

Mein Unterrichtsangebot unterscheidet sich von dem der Musikschulen überhaupt nicht. Ich habe über viele Jahre an verschiedenen privaten Musikschulen unterrichtet und kenne die Abläufe und Mechanismen nur zu gut. Manche von ihnen haben eine recht große Fluktuation des Lehrpersonals. Das kann im Extremfall dazu führen, dass man als Lernender alle 6 bis 12 Monate einen neuen Lehrer vor die Nase gesetzt bekommt. Es kann auch immer wieder mal passieren, dass die schulinternen Raumbelegungspläne sich ändern oder eine Lehrkraft ihre Unterrichtszeiten ändert. Wenn man als Lernender dann nicht genügend terminliche Flexibilität mitbringen kann, wird man kurzerhand einer anderen Lehrkraft zugeteilt. Als „Ein-Mann-Musikschule“ mit fünf Unterrichtstagen pro Woche kann ich Termine ungleich flexibler handhaben. D.h. sollte sich beim Wochenplan des Schülers etwas ändern (Nachmittagsunterricht, Sportverein usw.), findet sich in der Regel immer ein alternativer Unterrichtstermin. Unterschiede gibt es im Grunde nur im Drumherum. Einen Wartebereich mit Zeitschriftenauslage und Kaffeeautomat kann ich nicht bieten. Das hat bislang aber auch noch niemand vermisst…

Für Kinder ist eine geeignete Größe der Gitarre der wichtigste Faktor. Eine normale Erwachsenengitarre (Konzertgitarre) hat eine sogenannte 4/4 Größe. Für Kinder und Jugendliche gibt es mehr oder weniger standardisierte Größen in 1/4, 1/2, 3/4 und 7/8. Es ist im Grunde wie beim Kleidungskauf. Die Dimensionen der Gitarre müssen zum Körper des Spielers passen, von daher ist eine persönliche Anprobe immer am besten. Für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren wird es normalerweise auf eine 1/2 oder 3/4 Größe hinauslaufen. 1/4 sind eigentlich nur für Kleinkinder sinnvoll, 7/8 können bei kleingewachsenen Jugendlichen eine Alternative zur 4/4 sein. Grundsätzlich gilt: lieber zu klein als zu groß. Große Hände können auf kleinen Gitarren noch eher spielen als zu kleine Hände auf größeren Gitarren. Bei der Anprobe sieht ein erfahrener Lehrer oder Verkäufer recht schnell, was die passende Größe ist.

Kindergitarren fallen in der Regel in die Kategorie der Konzertgitarren, also solche, die mit Nylonsaiten ausgestattet sind. Diese sind gewissermaßen der Standard. Seit einigen Jahren gibt es aber auch vermehrt kleinere Gitarren, die mit Stahlsaiten ausgestattet sind – gemeinhin Westerngitarre (oder auch Steelstring) genannt. Kindern empfehle ich, auf einer Konzertgitarre zu beginnen. Das Greifen der Saiten fällt hier etwas leichter. Erwachsene können prinzipiell auch mit einer Westerngitarre anfangen, die Erfahrung hat aber gezeigt, dass auch hier eine Konzertgitarre den Einstieg etwas leichter macht. Konzertgitarren haben typischerweise ein breiteres Griffbrett, was das Greifen etwas erleichtert. Außerdem schneiden die Nylonsaiten nicht so in die untrainierten Fingerkuppen, wie es die dünnen Stahlsaiten gerne tun.

Die Anschaffungskosten spielen natürlich auch eine Rolle. Gerade bei Kindern, bei denen man noch nicht sicher absehen kann, wie lange sie bei der Gitarre bleiben werden, möchten Eltern verständlicherweise nicht zu viel investieren. Andererseits erhält man für teurere Instrumente im Falle eines Wiederverkaufs auch einen höheren Betrag zurück. Durch den hohen Fertigungsstandard in Fernost können brauchbare Kindergitarren heute schon für unter 100 Euro angeboten werden. Sieht man sich auf dem Gebrauchtmarkt um, kann man für 30 bis 50 Euro eine Kindergitarre erwerben, mit der man ohne weiteres die ersten Schritte auf dem Instrument machen kann. Sollte sich herausstellen, dass das Kind gute Fortschritte macht und weiterhin Gitarrespielen lernen will, kann man später immer noch zu einem höherwertigen Instrument greifen. Grundsätzlich sind die Investitionskosten bei der Gitarre im Vergleich zu anderen Instrumenten sehr überschaubar. Für 4/4 Konzertgitarren gibt es im Preisbereich zwischen 130 und 250 Euro absolut brauchbare Modelle, an denen man lange Freude haben kann.

Steht die Anschaffung einer gebrauchten Gitarre im Raum, sollte v.a. der Saitenverlauf über dem Griffbrett begutachtet werden. Ältere und unsachgemäß gelagerte Gitarren verziehen sich gerne, was im Extremfall zu einem bananenartig krummen Hals führt. Solche Instrumente sind dann kaum noch ernsthaft zu gebrauchen. Achten Sie also auf einen möglichst geraden Hals und entsprechenden Saitenverlauf über dem Griffbrett. In der Regel benötigt eine gebrauchte Gitarre dann nur noch neue Saiten. Ein kompletter Satz liegt je nach Marke und Qualität zwischen 7 und 12 Euro. Teurere Saiten machen auf Kindergitarren normalerweise wenig Sinn. Sollten Sie sich das Aufziehen der Saiten nicht zutrauen, hilft man Ihnen gerne in einem Musikfachgeschäft weiter – oder Sie lassen die Saiten von einem Lehrer aufziehen und sich zeigen, worauf man achten sollte. Es ist kein Hexenwerk!

Möchte man eine E-Gitarre kaufen, sollte man sich neben den Designfragen v.a. über die Ausstattungsmerkmale Gedanken machen. Es gibt hier viele Variationsmöglichkeiten. Neben Halsprofil, Bundanzahl, Griffbrettradius und anderen Kriterien sind für einen Anfänger insbesondere die Wahl der Tonabnehmer und die Gestaltung der Brücke wichtig. Bei den Tonabnehmern stellt sich die Frage, ob Singlecoil (Einzelspuler) oder Humbucker (meistens leicht durch die doppelte Breite erkennbar). Es gibt noch andere Formate, aber dies ist die wesentlichste Unterscheidung für einen Anfänger. Grundsätzlich gibt es verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von Tonabnehmern. Die klasssische Stratocaster und all ihre Nachbauten haben drei Singlecoils, die klassische Les Paul hat zwei Humbucker. Es gibt aber auch Modelle, die über zwei Singlecoils und einen Humbucker oder zwei Humbucker und einen Singlecoil verfügen. Möchte man sich im Bereich Hardrock / Metal bewegen, kommt man im Grunde nicht um (mindestens) einen Humbucker (in Stegposition) herum. Natürlich kann man mit entsprechendem Equipment auch mit Singlecoils Metal spielen, für einen Anfänger würde ich das aber nicht empfehlen. Die zweite wichtige Frage ist, ob die Gitarre ein Vibratosystem haben soll und wenn ja, was für eins. Hierzu könnte man eine Menge erzählen, in Anbetracht der gebotenen Kürze nur folgendes: für einen Anfänger ist es meiner Meinung nach am besten, wenn die Gitarre entweder gar kein Vibratosystem hat oder wenn doch, dann zumindest eines, das sich problemlos fixieren, also „stilllegen“ läßt. Der Umgang mit Vibratosystemen will gelernt sein, denn diese führen – gerade bei preisgünstigen Instrumenten – nur all zu leicht zu Verstimmungen der Saiten. Und nichts ist nerviger als wenn sich die Gitarre ständig verstimmt. Gerade Anfänger haben ein sorgloseres Leben, wenn sie auf den Hebel verzichten.

Neben der E-Gitarre braucht es natürlich auch noch einen Verstärker. Hier gibt es quer durch alle Preisklassen viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichem Funktionsumfang. Doch nicht alles was mehr kann und teurer ist, muss automatisch für einen Anfänger besser geeignet sein. Ein Verstärker sollte v.a. zwei Grundsounds liefern können. Einen schönen Cleanton und eine ordentliche Verzerrung. Alles was darüber hinausgeht sind nette Spielereien, aber für einen Anfänger nicht wirklich wichtig. Es ist Teil der Entwicklung eines E-Gitarristen, dass er im Laufe der Zeit herausfindet, was in Equipmentfragen für ihn wichtig ist und was nicht. Ein großes Thema, das in zahlreichen Internetforen immer wieder für Diskussionen sorgt. Als Anfänger sind das aber zunächst Nebensächlichkeiten. Am besten läßt man sich in einem Fachgeschäft beraten und kommt zu einem eigenen Urteil.

Ein Instrument zu erlernen, beansprucht Zeit. Und es gilt die Binsenweisheit: je mehr man übt, desto größer die Fortschritte. Das Lerntempo bestimmt letztlich der Schüler selbst, denn anders als an allgemeinbildenden Schulen gibt es hier keinen Lehrplan zu erfüllen. Wichtig ist nur, dass überhaupt Fortschritte erzielt werden und man nicht den Spaß an der Sache verliert. Unterhalb einer gewissen Mindestgrenze stellt sich allerdings irgendwann die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Als Richtwert für das absolute Minimum an Übezeit setze ich ca. 15 Minuten täglich an. Darunter macht es eigentlich keinen Sinn, regelmäßigen Unterricht zu nehmen. Empfehlenswert sind rund 30 Minuten an mindestens vier Wochentagen, wobei insbesondere Kinder und Jugendliche die Zeit auch in 2 x 15 Minuten aufteilen können. Grundsätzlich ist es gerade für Anfänger besser, die Gitarre lieber mehrmals für kürzere Zeiträume in die Hand zu nehmen, als ein, zwei Marathonsitzungen pro Woche abzuhalten.

Zur kostenfreien Kennenlernstunde ist kein Instrument mitzubringen. Soll es mit dem Unterricht richtig losgehen, brauchen Sie jedoch eine eigene Gitarre. Da die Anschaffungskosten überschaubar sind, ist diese Investition allerdings von geringem finanziellen Risiko.